Der "Diensthund" der 3./84   von Axel Mühlbauer  
  Es gab in der Bundeswehr die einmalige Situation, dass ein abgerichteter Schäferhund, nach
psychologischem Gutachten durch einen Stabsarzt, erstmals die Erlaubnis erhielt sich einer
Kampfkompanie anzuschließen und dort täglich aufzuhalten, aufgrund des Befundes im Gutachten :

[Zitat] ..ist davon auszugehen, das der Hund .. uniformierten Soldaten gegenüber wohl gesonnen ist !

Vorgebracht von Spieß Schneider in 4-facher Ausfertigung, beantragt mit Stellungnahme von
H Proschko, mit Segen vom damaligen Kommandeur OTL Löchel und genehmigt durch den
damaligen Verteidigungsminister.

Die Folge:

Der Hund war täglich in der 3./84. Der Hund beschloss zudem den Zuständigen der Waffenkammer,
den Gefreiten Mücke, der es im übrigen verstand das Tier mit enormen Mengen an Koteletts aus der
Küche zu versorgen, zu adoptieren. Daraus resultierte, daß das Tier jedermann "angriff" der sich eine
Waffe holen wollte – außer der G Mücke nickte ihm zu.

Nachdem das Tier jedoch bei Dunkelheit dem KpChef H Proschko den Zugang zum Kompaniegebäude
verwehrte, ob aus Lust oder begründet in seiner Funktion als Gehilfe des GvD - wird wohl ungewiss bleiben,
folgte das Unvermeindliche :

Der Spieß kam, schrie einen Befehl und siegte!
Der Hund lag fortan freiwillig neben dem Schreibtisch des Spießes sobald dieser ihn in die Schreibstube
ließ oder rief (der Hund öffnete auch geschlossene Türen).

Gleichzeitig muss der Hund die „wahre Macht des Winkels“ erkannt haben, da er sich ab sofort bei
Sichtung eines Uffz m.P. benahm und gehorchte. Das Problem mit den „Sternträgern“ blieb.

Nebenbei sei erwähnt, dass der „Schreibstubenkalli“ wesentlich effektiver arbeitete, besonders wenn
der Spieß nicht da war – jedoch der Hund.

Werdegang:

- der Hund absolvierte jede Menge GvDs
- es gab in der Nähe der 3./- keine Mun-Box die nicht markiert war
- Ausbildungen hinter den Blocks konnten ungeahnte Erlebnisse und sportliche Aktivitäten
  ganzer Züge mit sich bringen
- die Hindernisbahn wurde teilweise und auf Befehl bestimmter Personen in Bestzeiten absolviert

...usw.

Es wurde durch den Hund noch der UA-Lehrgang in Munster belegt und dieser war nach dem ersten
Schießen Spezialist für teilgedeckte Stellungen mit hervorragender Tarnung. Hierbei bekam der Begriff,
besonders die Zeit „bis zur letzten Patrone“ eine neue Bedeutung.

Die Dokumente zum Vorgang Hund

 
  Der Antrag an den Kommandeur, mit handschriftlichen Kommentaren und der
gleichzeitig erteilten Genehmigung.

 

 

 

 

- Stellungnahme KpChef
- Zeitraum ?
- wie soll das im tgl. Dienst
  aussehen ?
- Gründe für Unterbringung
  in der Kaserne ?

genehmigt gem. Bedingungen 3./84 -KpChef- v. 28.02.1986

Löchel

 

 

 

 

Die Stellungnahme des
KpChef H Proschko
zum Vorgang Hund

  Die Bestätigung des BMVg und das psychologische Hundegutachten sind nur beim Stab 84
vorhanden gewesen.
Vielleicht ist diese noch in der Stammakte des Hundes vorhanden.
Ja, für den Hund ist eine Stammakte angelegt worden - ohne Besoldungsansprüche und Verzicht auf
Ansprüche jedweder Art bei Verletzungen des Tieres, etc.

Axel Mühlbauer

 
     
  zur Startseite | zur Rubrik "Weißt Du noch ?"