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Der
TrÜbPl-Aufenthalt in Bergen ( 12.08. - 25.08.1993 ) begann mit der Übung "Waches
Auge".
Idee der Übung war, daß das PzBtl 84 ( Gefechtsverband Kraft ) den Schutz eines Raumes
und das Offenhalten einer Versorgungsstrasse üben sollte ( Stichwort Konvoi ), während
die Leitungstruppe ( Gefechtsverband Meyer ) versuchte, den Raum zu nehmen und den
Versorgungsverkehr zu unterbinden. Im Bild die "Kraft-Meyer", als Störenfriede. |
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Steffen Hoppe OLt d.R. :
... nicht zum Bild aber zu der Übung fällt mir ein, daß die 3./84, zu dieser Zeit mit
Grundausbildung beschäftigt, ein Wochenende die Sicherung eines Raumes übernahm.
Ein Zug (glaube der III. wars, Fw Behrends war stvZgFhr) lag in einem Waldstück im
Ausläufer einer Schießbahn (habe gerade keine Karte vor mir, war aber so etwa im
Nord-Westen des Platzes). Das Klima war sehr heiß und trocken. Einige Gruppen lagen in
unmittelbarer Nähe zu Wegen, welche noch etwas Restfeuchte enthielten und dementsprechend
auch fast die gesamte Mückenpopulation der Gegend angezogen haben. Fazit: Einige Soldaten
waren nach dem Wochenende kaum wiederzuerkennen, so entstellt waren sie durch die massiven
Mückenattacken.
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Heinz Corleis SU d.R. ( 3./84 )...kann zum
Monatsbild Oktober 2004 noch einiges sagen:
Der Zug, den OLt d.R. Steffen Hoppe beschreibt, war tatsächlich der III. Zug der 3./84.
Ich wurde zum 01.Juli 1993 eingezogen und war in diesem Zug. Damals war allerdings
Fw Münster der StellvZgFhr. ZgFhr war HptFw Uwe Kirsch.
Wir verlegten also am ersten Tag der Übung nach Bergen. Mein Gruppenführer war damals
Unteroffizier Michael Müller. Wir schlugen uns quer über die Range. Zum Anbruch der
Dunkelheit teilte U Müller mich ein, an der Straße Wachposten zu beziehen, damit die
anderen der Gruppe sich um eine sehr große Eiche für die Nacht vorbereiten konnten.
Für mich wurde ein Platz freigehalten. Das Ganze war in sofern gut, dass ich inmitten
meiner Kameraden einen Platz hatte. Den Nachteil spürte ich während der Nacht und vor
allem am nächsten Morgen. Ich spürte Nachts einige Male, wie mir etwas ins Gesicht fiel.
Am nächsten Morgen wachte ich auf, und wunderte mich, warum meine Haut so merkwürdig
kribbelt. Nachdem ich meinen Schlafsack geöffnet hatte, entdeckte ich das Malheur. Ich
musste meinen Schlafsack umkrempeln und erstmal die Ameisen rausschütteln. Der letzte
freie Platz, den ich mir nehmen durfte lag genau auf einer Ameisenstraße. *TOLL*
Am nächsten Morgen verlegten wir dann in ein Waldstück, wie von OLt d.R. Steffen Hoppe
beschrieben. Fragt mich bitte nicht nach Straße und Hausnummer (Ich war damals noch
Schulterglatze). U Müller wies uns dann an, uns unsere Alarmstellungen zu graben. Dies
waren damals in der Regel nur Schützenmulden. Beim Ausbuddeln haben wir übrigens noch
einiges an Mückeneiern freigelegt. Wir erhielten den Auftrag einen 'vorgeschobenen
Versorgungsposten' zu sichern. Der Vorteil, den wir dadurch hatten, war, daß wir nicht in
unseren Dackelgaragen pennen mussten. Wir haben uns in den regenreichen Nächten unter den
10-Tonnern des Versorgungsposten's ablegen können.
Was OLt d.R. Steffen Hoppe beschrieben hat, war tatsächlich so. An diesem Ort ging nichts
mehr ohne Mückenschleier und Handschuhe.
Es war hart, aber es hat Spass gemacht.
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